Zum Inhalt springen


 

 

 

"Ich finde es super wichtig, daran anzuknüpfen, was Frauen weltweit in dem letzten Jahrhundert in Bezug auf die Gleichberechtigung erreicht haben. Jede und jeder trägt seinen Teil dazu bei, eine Welt, die von Gleichberechtigung geprägt ist, aktiv mitzugestalten. Wir haben anlässlich des Internationalen Weltfrauentages am 08. März 2022 Unternehmerinnen zum Thema interviewt. 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!"

Isaline Arnoldi, GEMHYPE

 

 

 

 

 

 

STERNEFELD

Elina Sternefeld, CEO & Founder of Sternefeld

Erzähle von deiner Woman-Power, deinem Business! 

Mein Label STERNEFELD steht für hochwertigen und zeitlosen Schmuck aus nachhaltiger Herstellung. Ich lege Wert darauf, dass mein Echtschmuck in Deutschland handgefertigt wird. Ein hoher Qualitätsanspruch ist mir dabei sehr wichtig. In meiner Produktion verwende ich ausschließlich nachhaltige und recycelte Materialien, wie recyceltes Gold und fair gewonnenen Edelsteine.

Welche Frau hat dich in deinem Leben als Vorbild besonders inspiriert?

Meine Vorbilder waren immer starke Frauen aus dem sportlichen Umfeld. Diese haben mich vieles gelehrt, was ich heute in meinem unternehmerischen Alltag anwende. Mit 5 Jahren habe ich mit dem Kampfsport Judo angefangen. Judo ist ein Sport, in dem man lernt, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen. Erfolgreich ist man, wenn man Durchhaltevermögen hat und auch Niederlagen einstecken kann, ohne danach aufzugeben. So ist es auch, wenn man sich selbstständig macht. Es läuft nicht alles immer nur gerade nach oben. Von Sportlerinnen habe ich gelernt, dass man sich Herausforderungen stellen muss und aus Rückschlägen lernt. Nur so kann man besser werden.

Wurdest du jemals mit Hindernissen aufgrund deines Geschlechtes konfrontiert? 

Die Schmuckbranche ist immer noch sehr männerdominiert. Ich empfinde es als Hindernis, dass es zu wenig Frauen in den Toppositionen in der Schmuckbranche gibt. Auf Messen z. B. ist man als junge Unternehmerin unter lauter Männern eine Außenseiterin, die oft nicht ernst genommen wird.

Welchen Rat würdest du Frauen geben, die mit dem Gedanken spielen eine Firma zu gründen und sich selbstständig zu machen?

Seid mutig! Vertraut auf euch selbst, löst euch vom Perfektionismus und legt einfach los. Ich würde allen Frauen raten, sich von Anfang an so gut und so breit wie es geht mit anderen Gründerinnen zu vernetzen. Gemeinsam erreicht man mehr.

Instagram: @sternefeldjewellery

 

 

STATEFREE

Christiana Bukalo, Mind behind Statefree

Erzähle von deiner Woman-Power, deinem Business!

Statefree ist die erste Organisation in Deutschland, die sich dem Thema der Staatenlosigkeit widmet. Staatenlosigkeit beschreibt den Status von Personen, die keine wirksame Nationalität und deshalb häufig keinen Zugang zu Grundrechten haben. Unser Ziel ist es, mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen, eine Community für Betroffene zu kreieren und staatenlose Menschen zu empowern. Als ein Nonprofit sind wir eine Organisation, die man traditionell eher selten als „Business“ wahrnimmt. Unser „Business“ fokussiert sich also in erster Linie auf die Veränderung und soziale Transformation, die wir in der Welt und uns bewegen können.

Welche Frau hat dich in deinem Leben als Vorbild besonders inspiriert? 

Meine Antwort auf diese Frage ist immer sehr kitschig, aber auch 100 % ehrlich: meine Mutter. Die Gelassenheit, Resilienz und Zufriedenheit, mit der sie jeder Lebenssituation begegnet, waren schon immer etwas, das ich bewundert habe. Und außerdem hat sie auch noch Humor ;) - ein besseres Vorbild gibt es für mich nicht.

Wurdest du jemals mit Hindernissen aufgrund deines Geschlechtes konfrontiert?

Wie so oft beim Thema Diversität muss man meine Erfahrungen auch in Zusammenhang mit meiner Intersektionalität betrachten. Für diejenigen, die sich mit dem Begriff nicht auskennen: Intersektionalität beschreibt die Überschneidung unterschiedlicher Merkmale unserer Identität und inwiefern manche Personen aufgrund mehrerer dieser Merkmale Diskriminierung erfahren. Ich bin ja nicht nur eine Frau, sondern vor allem auch eine Schwarze Frau. Und das ist toll, aber sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext eine extreme Herausforderung. Ich habe natürlich oft die Erfahrung gemacht, dass ich auf Basis meiner Erscheinung und nicht auf Basis meiner Expertise bewertet werde. Ohne dieser Erlebnisse relativieren zu wollen, ist es mir aber wichtig zu betonen, wie wichtig genau deshalb diejenigen Vorgesetzten für mich waren, die mich aktiv gefördert und unterstützt haben – auch als Männer.

Welchen Rat würdest du Frauen geben, die mit dem Gedanken spielen eine Firma zu gründen und sich selbstständig zu machen?

Mein erster Impuls war „einfach machen“. Allerdings finde ich, das sagt sich so leicht. Mit „einfach machen“ soll nicht gemeint sein, dass das Gründen leicht ist, sondern, dass man sich trauen soll. Die Benachteiligung, die man als Frau in der Arbeitswelt erfährt, führt häufig dazu, dass man ein Bild von sich internalisiert, das nicht der Wahrheit entspricht. Nur weil ein Arbeitskollege dir etwas nicht zutraut, bedeutet es nicht, dass du es tatsächlich nicht kannst. Meinungen sind keine Fakten. Löse dich von den äußeren Einflüssen und verstehe für dich selbst deine Stärken und Schwächen. Dann zelebriere und nutze deine Stärken und hole dir Unterstützung und Tipps für deine Schwächen.

Du möchtest etwas anderes dazu thematisieren? Auf Missstände oder etwas besonders Positives aufmerksam machen?

Nicht in Zynismus verfallen. Ja, ich glaub, wir sind uns alle einig, dass wir gerne in einer Welt leben würden, in der kein Frauentag notwendig ist, aber dieser Wunsch ist nochmal ein Grund mehr, diesen Tag zur Aufklärung und Weiterentwicklung zu nutzen. Diesen Tag und auch andere Gelegenheiten als lächerlich oder sinnlos abzutun, ist leider nicht wirklich hilfreich, um Gleichberechtigung zu erreichen. Vielmehr sollten wir lösungsorientiert darüber reflektieren, wie man diese Gelegenheiten nutzen kann und sich selbst die Frage stellen: Was habe ich seit dem letzten Internationalen Frauentag eigentlich dafür getan, dass wir einen Schritt weiter in die richtige Richtung kommen?

Instagram: @statefree.world

 

 

OZEANA

Lisa May & Leticia Holzhauser, Founder of OZEANA

Erzählt von eurer Woman-Power, eurem Business! 

Wir sind Lisa und Leticia – die Gründerinnen des Schmucklabels OZEANA. Mit OZEANA verbinden wir unsere Leidenschaft hinsichtlich Schmucks damit, etwas Positives zum Erhalt der atemberaubenden Strände und Weltmeere beizutragen. Einen Teil unseres Sortiments fertigen wir selbst in Handarbeit und legen im generellen unseren Fokus auf Nachhaltigkeit mit Hochwertigkeit.
Wir möchten neben Spenden und Patenschaften, unsere sozialen Medien nutzen, um durch unsere Beiträge auf die Missstände der Ozeane aufmerksam zu machen und Tipps für ein mehr nachhaltigeres Leben geben.
Noch haben wir unseren Shop nicht gelauncht und stehen am Anfang unserer Reise – wir sind gespannt, wo uns diese gemeinsam hinführt und laden euch ein, das Abenteuer mit uns zu erleben!

Welche Frau hat euch in eurem Leben als Vorbild besonders inspiriert? 

Lisa: Meine Großmutter. Neben der Erziehung von vier Mädels, einem eigenen Business und ihrem Dasein als liebevolle Ehefrau hat sie es geschafft, stets humorvoll, voller Güte und Entdeckerdrang zu sein. Wenn ich an sie denke, füllt sich mein Herz mit Wärme und Geborgenheit. Ihr Geschmack zu Mode prägt mich noch heute. Ihre Leidenschaft war die Mode! Sie trug immer goldenen Schmuck und war für mich schon damals eine absolute Businessfrau! Wenige Schmuckstücke und Broschen bewahre ich in ehren- und liebevoller Erinnerung an meine Power-Frau, Oma Elly.

Leticia: Meine Mutter. Mit 18 Jahren ist sie nach Deutschland eingewandert und jobbte als Au-pair bei einer deutschen Familie. Als Französin war es die erste Hürde, sich die deutsche Sprache ohne schulischen Support überhaupt erst einmal anzueignen. 14 Jahre später gründete sie mit meinem Vater eine Bäckerei, arbeitete unermüdlich Tag und Nacht. Dennoch schaffte sie es neben ihrer beruflichen 6-Tage-Woche, die Liebe zu ihren Kindern immer zur obersten Priorität zu machen. Sie ist der zuverlässigste und am härtesten arbeitende Mensch, den ich kenne, egal bei was, sie ist sofort für einen da und stellt sich für andere jederzeit zurück. Sie ist nicht nur meine Mutter, sondern auch mein größtes Vorbild und mein Herzensmensch 🤍

Wurdest du jemals mit Hindernissen aufgrund deines Geschlechtes konfrontiert?

Lisa: Meine Mutter hat mich und meinen Schwerstern früh gelehrt, stets selbstbewusst und stark durch das Leben zu gehen. Nichtsdestotrotz erlebt man im Berufsalltag viele Muster, welche man als „normal“ betrachtet. Bei meinen drei Arbeitgebern hatte ich immer einen männlichen Vorgesetzten. In der Finanzbranche war die Männerdominanz deutlich zu spüren. Dies zeigt umso mehr, warum es wichtig ist, dass es einen Weltfrauentag gibt. Durch diesen werden einem die gesellschaftlichen Muster, welche stark von der Männerwelt geprägt sind, bewusst. Anderseits sehe ich viele starke Frauen und bin davon überzeugt, dass wir es schaffen, in der Zukunft keinen internationalen Frauentag mehr zu benötigen!

Leticia: Ja, durchaus. In vielen Alltagssituationen, wie beispielsweise in der Autowerkstatt wird man als Frau oft unterschätzt bzw. nicht für voll genommen - auf die Art „ach, die weiß es doch sowieso nicht besser“. Im Endeffekt blieben mir durch meine Standhaftigkeit 400 € in der Autowerkstatt erspart. Man sollte sich als Frau viel mehr zu trauen und sich nicht klein halten lassen. Steht zu euch selbst Ladys!

Instagram: @ozeana.official

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag

Verfügbarkeit